Die 60er und 70er Jahre
Dass es nicht leicht war, einen Nachfolger für den verdienstvollen Ehrenchormeister zu finden beweist die lange Liste der Dirigenten, die in den nachfolgenden Jahren mehr oder weniger lang den Verein übernahmen.
Das Vereinsleben zog in ruhigem Rahmen dahin. Alle Verpflichtungen wurden wahrgenommen.
Am 23. April 1961 wurde zusammen mit dem Musikverein ein Wunschkonzert in der Sporthalle veranstaltet, der Erlös dieses Konzertes war für das neu geschaffene Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege bestimmt.
Während des 100-jährigen Jubiläums des MGV "Eintracht" Merzhausen nahm der Verein am 2. Juli 1961 an einem Wertungssingen des Breisgauer Sängerbundes teil Für seine Darbietung unter der Leitung von W. Knürr erhielt der Chor die Note "gut bis sehr gut".
Alljährlich wurde das Waldfest am 1. Mai abgehalten. Dieses Fest erfreute sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung. Oft konnten auch auswärtige Vereine als Gäste begrüßt werden. Durch die gestiegenen Kosten, die der Verein aufbringen musste, war der Erlös dieser Veranstaltung für die Vereinskasse sehr wichtig.
Die geänderten Zeiten machten sich allmählich auch in unserem Verein bemerkbar. Die Leute wurden mobiler, das Fernsehen kam immer mehr auf. Die Zahl der Sänger nahm spürbar ab. Waren beim 50-jährigen Jubiläum noch fast 40 Sänger zusammen, so waren es Anfang 1963 nur noch 28. Fortan hatte der Verein mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Doch fanden sich immer wieder Männer bereit, beim Verein aktiv mitzuwirken.
In der Generalversammlung am 9. Februar 1963 trat der 1. Vorstand Johann Karl aus gesundheitlichen Gründen zurück. Er war mit 22 Dienstjahren am längsten Vorstand gewesen. Seine Verdienste um den Verein, besonders beim Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, wurden noch einmal hervorgehoben. Johann Karl, der nicht nur das Amt des Vereinsvorsitzenden bekleidet hatte, sondern auch als Vizechorleiter unentbehrlich war (und dies noch lange Zeit blieb) wurde in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt. Für sechs Jahre übernahm Max Heitz die Vereinsleitung.
Um den kulturellen Aufgaben eines Gesangvereins nachzukommen, wurden ab und zu Theaterfahrten nach Freiburg unternommen. Es wurden hauptsächlich Operettenaufführungen besucht, die immer großen Anklang fanden.
Nach wie vor konnte der MGV Allmannsweier durch sein Können bei auswärtigen Auftritten Erfolge verbuchen. Ein gemeinsames Konzert mit dem MGV Reichenbach am 14. April 1968 brachte hervorrangende Kritiken ein. Die in den fünfziger Jahren erworbene Sangeskunst war noch immer der Grundstein für das gute Auftreten des Vereins.
Seit 1969 wurde der Verein von Reinhold Bieber geführt.
Auf Grund der guten Finanzlage war der Verein in der Lage, im Oktober 1970 ein neues Klavier zu kaufen, das den Ansprüchen der Dirigenten und der Sänger wieder entsprach.
Anfangs der 70er Jahre konnte für längere Zeit der letzte große Mitgliederzuwachs verzeichnet werden.
Auch bei den für die Gemeinde wichtigen Ereignissen trat der Verein auf. Dies war beim Bau der neuen Schule der Fall, ebenso beim neuen Kindergarten, beim evangelischen Gemeindehaus und bei der neuen Silberberghalle.
Nach neunjähriger Amtsdauer übergab 1978 Reinhold Bieber das Amt des 1. Vorsitzenden an Reinhard Aukthun.
Um dem immer drängender werdenden Sängermangel entgegenzuwirken, entschloss sich der Vorstand, 1978 eine Mitgliederwerbung durchzuführen. Die Werbung hatte zwar Erfolg, so konnten bei Beginn der Singstunden im Herbst 1978 etliche neue Sänger begrüßt werden, doch nach kurzer Zeit fehlten die meisten wieder.
Neben den Nachwuchssorgen leidet der Verein auch unter dem Problem der Schichtarbeiter. Diese Sänger können nur unregelmäßig an den Singstunden teilnehmen. Es ist deshalb umso mehr anzuerkennen, dass sie trotzdem dem Verein treu bleiben.
Um eine Werbung für den Gesang zu unternehmen, wurde am 11. April 1981 im evangelischen Gemeindehaus ein Liederabend durchgeführt. Die Lieder waren sehr anspruchsvoll. Um das Programm kurzweiliger zu machen, wurden zwischen den Liedern Gedichte vorgetragen. Leider entsprach die Resonanz in der Bevölkerung nicht unseren Erwartungen.
1982 wurde ein seit längerer Zeit im Verein diskutierter Streitpunkt beseitigt, nämlich die Frage der Einheitskleidung. Hatte es vorher immer wieder Einwände gegen eine einheitliche Kleidung gegeben, so wurde diesmal der Vorschlag des Vorstandes angenommen und die Firma Fischer in Schweighausen mit der Herstellung der Vereinskleidung beauftragt.
Am 17. Dezember 1982 trat der Verein anlässlich der Einweihung der Silberberghalle zum ersten Mal in einheitlicher Kleidung auf. Der Beifall ließ erkennen, dass dieses Erscheinungsbild vom Publikum günstig aufgenommen wird.